Kaufen Sie Münzen aus edlen Metallen, so zahlen Sie nicht nur den Edelmetallpreis, sondern auch weitere Kosten, wie z.B. die Präge- oder Vertriebskosten. Bei historischen Münzen fällt dieser Aufschlag, das sog. Agio, besonders ins Gewicht. Im Detail kann man das Agio wie folgt definieren:
\[Agio = Anschaffungskosten – Feingehalt \cdot Kurs
\]
Unter Anschaffungskosten ist hier der Preis der Münze beim Händler brutto zu verstehen. Ob Sie hierbei die Lieferkosten berücksichtigen, müssen Sie selbst entscheiden. Dem gegenüber steht der Gold- oder Silberwert der Münze. Nehmen wir an, Sie haben die 10 Mark Goldmünze J242 1872 Münzzeichen B im Jahre 2015 mit einem Feingehalt von 3,58 g Gold erworben und der Kurs sei damals 40 Euro/g gewesen, so ergibt dies ein Agio von jeweils (Zustand sehr schön (ss), vorzüglich (vz), Stempelglanz (st)):
\[
Agio (ss) = 180 Euro – 3,58g \cdot 40 \frac{g}{Euro} = 36,80 Euro
\]
\[
Agio (vz) = 220 Euro – 3,58g \cdot 40 \frac{g}{Euro} = 76,80 Euro
\]
\[
Agio (st) = 350 Euro – 3,58g \cdot 40 \frac{g}{Euro} = 206,80 Euro
\]
Sie sehen, dass der Aufschlag für Stempelglanz gewaltig ist, man muss natürlich fairerweise konstatierten, dass auch der Wiederverkaufswert entsprechend höher ist.
Setzt man allerdings den heutigen Goldkurs von Anfang Mai 2024 mit ca. 70 Euro an, so ist das Agio mit der Zeit sogar in das Gegenteil – ein Disagio – umgeschlagen (und der Sammlerwert kommt ja trotzdem weiterhin dazu!):
\[
Agio (ss) = 180 Euro – 3,58g \cdot 70 \frac{g}{Euro} = -70,60 Euro
\]
\[
Agio (vz) = 220 Euro – 3,58g \cdot 70 \frac{g}{Euro} = -30,60 Euro
\]
\[
Agio (st) = 350 Euro – 3,58g \cdot 70 \frac{g}{Euro} = 99,40 Euro
\]