Es ist Ihnen sicherlich auch bereits aufgefallen: Sogar unsere heutigen Münzen verfügen über eine Gravur des Münzrandes. Doch, warum ist dem so? Welchen Sinn und Zweck dient diese Bearbeitung?
Das Zwei-Euro-Stück trägt z. B. die Inschrift EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT, das 50-Cent-Stück hat sehr stark sichtbare vertikale Einkerbungen. Doch warum verfügen Münzen über solcherlei Veränderungen des Randes (die sog. Rändelung)? Hat es nur optische Gründe? Mitnichten! Heute sollen die Rillen vor allem Blinden beim Unterscheiden der einzelnen Münzen helfen, auch die automatische Erkennung in Automaten soll so unterstützt werden.
ABER – und das ist überraschend:
Historisch hat die Rändelung jedoch einen ganz anderen Ursprung und war eine vertrauensbildende Maßnahme: Es kam nämlich nicht selten vor, dass Münzen, welche aus edlen Metallen bestanden, befeilt wurden. Dies bedeutet, an den Rändern wurden mittels einer Feile kleine Mengen an Spänen abgetragen, in der Hoffnung, dass das Gegenüber dies nicht merkt. Somit sank der Edelmetallgehalt der Münze, denn die Späne verblieben natürlich im Besitz des Betrügers. Die Bearbeitung des Randes machte diese Form des Betruges schwerer, da jede Art des Befeilens leichter an der beschädigten Rändelung erkennbar war.