Seitdem es Münzen gibt, existieren auch dunkle Gestalten, die versuchen, diese zu fälschen. Sollte man kein Sachverständiger sein, ist es extrem schwierig, Fälschungen zu erkennen. Ich möchte in diesem Beitrag jedoch zumindest einen einfachen Check vorstellen, den Sie bei Goldmünzen selber anwenden können, auch ohne ein Fachmann sein zu müssen: Die Prüfung des Goldgehaltes.
Die Gefahr bei Goldmünzen besteht darin, dass sie zwar äußerlich golden wirken, im Inneren jedoch ein unedles Metall verwendet wurde. Vor einer ähnlichen Herausforderung stand, so die Überlieferung, Archimedes von Syrakus und entdeckte die Dichte als Lösung des Problems. Die Dichte ρ ist definiert als Masse (m) pro Volumen (V):
\[\rho = \frac{m}{V} \]Jedes Metall besitzt eine andere Dichte: Wenn also eine Münze bei gleicher Größe ein anderes Gewicht aufweist und damit eine andere Dichte, dann stimmt etwas nicht! Übertragen auf unser Problem bedeutet dies: Wir müssen die Größe der Münze und ihr Gewicht messen. Weicht auch nur ein Parameter ab, ist eine Fälschung wahrscheinlich. In dieser Tabelle habe ich die Erwartungswerte für einige Goldmünzen des Deutschen Kaiserreiches aufgeführt:
Münze | Durchmesser | Höhe (Dicke) | Raugewicht |
---|---|---|---|
Kaiserreich 5 Mark | 17,0 mm | 0,6 mm | 1,991 g (+/- 0,4 %) |
Kaiserreich 10 Mark | 19,5 mm | 0,9 mm | 3,982 g (+/- 0,25 %) |
Kaiserreich 20 Mark | 22,5 mm | 1,4 mm | 7,965 g (+/- 0,25 %) |
So muss zum Beispiel die 20 Mark-Goldmünze bei einem Durchmesser von ca. 22,5 mm und einer Dicke von ca. 1,4 mm ca. 7,965 g wiegen (kleine Abweichungen bis 0,25 % sind erlaubt). Die Messung dieser Werte erfolgt mittels Feinwaage und Schiebleer.


Leider besitzen vor allem Gold und Wolfram eine sehr ähnliche Dichte. So beträgt die Dichte von Gold 19,320 g/cm3 und jene von Wolfram 19,25 g/cm³. Der Kern könnte also theoretisch durchaus aus Wolfram bestehen ohne, dass wir dies merken würden. Aber das vorgestellte Verfahren gibt immerhin einen Anhaltspunkt.