Der Dollar stammt aus dem Erzgebirge?

Böhmen, Erzgebirge, Sankt Joachimsthal, 1516: Eine kleine Stadt im heutigen Tschechien. Plötzlich von internationaler Bedeutung – große Silbervorkommen werden gefunden, die Grafen von Schlick beginnen sogleich zwei Jahre später mit der Produktion von qualitativ hochwertigen Silbermünzen – den sog. Joachimsthalern. Die hohe Qualität der Münzen machten sie schnell beliebt, man akzeptierte den Joachimsthaler gerne als Zahlungsmittel. Doch war der Name einfach zu sperrig, schnell wurde aus dem Joachimsthaler einfach kurz und liebevoll: der Taler.

Über die nächsten Jahrhunderte sollte sich der „Taler“ als Münzbegriff etablieren, der spanische König Karl I., respektive Karl V. verwendete den Begriff Dolaro bzw. Dolares für die höherwertigen Münzen in seinem Lande.

Freibeuter überfielen spanische Schiffe, erbeuteten Dolaros und brachten sie in den nordamerikanischen Gebieten in Umlauf. Und während des Unabhängigkeitskrieges zwischen den USA und dem englischen Empire war es nur zu verständlich, dass man das britische Pfund nicht weiter auf amerikanischen Grund verwenden wollte:  Man übernahm den spanischen Dollar, bereits genutzt im angrenzenden Mexiko, ab 1887 wurden die ersten offiziellen Dollarmünzen ausgegeben. So entsprang aus dem einst unbedeutenden kleinen Ort Joachimsthal der Name für die Weltleitwährung unserer Zeit.

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