Schön, sehr schön, vorzüglich, Stempelglanz und jede Menge Zwischentöne – Erhaltungsgrade spielen vor allem bei historischen Münzen eine zentrale Rolle.
Vor diesem Hintergrund möchte ich in diesem Artikel zwei nicht selten vorkommenden Veränderungen bei Münzen vorstellen, die den Wert massiv beeinflussen können: Henkelspuren und gestopfte Löcher.
Besonders schöne und wertvolle Münzen wurden und werden gerne in Form eines Schmuckstückes getragen, z. B. an einer Kette befestigt. Hierfür muss die Münze entweder durchbohrt oder eine Öse (Henkel) angebracht werden. Man könnte nun annehmen, dass die Münze damit unwiederbringlich verloren ist, aber dem ist nicht so: Das Loch kann wieder gestopft, der Henkel wieder entfernt werden. Ganz spurlos geht dies gewiss nicht an Münze und Preis vorbei. Kleine Rückstände bzw. Beschädigungen bleiben hierbei leider für immer bestehen, machen jedoch einzelne Münzen erschwinglich, die sonst einen deutlichen größeren Geldbeutel erfordern würden. In Münzangeboten findet man hier den Hinweis „Henkelspuren“ oder „gestopftes Loch“.
Ähnlich verhält es sich, wenn eine Münze zu einer Brosche umfunktioniert wurde. Wird die hierfür nötige Spange wieder entfernt, so nennt man die zurückbleibenden Beschädigungen Broschierungsspuren.

Die obige Abbildung zeigt einen Doppeldukaten der Stadt Frankfurt aus dem Jahre 1634. Am oberen Rand sind hier noch leichte Henkelspuren erkennbar, das Gesamtbild der Münze wird hierdurch jedoch m. E. nur wenig gestört. Den Preis beeinflusste die Veränderung des ansonsten sehr schönen bzw. vorzüglichen Stückes jedoch insofern, dass dieses für mich für den Erwerb attraktiv wurde.